„Distrikte“ sind in Hamburg die Basis der SPD, quasi der Ortsverein des Stadtteils. Die Hamburger SPD besteht aus ca. 80 Distrikten. Wir sind im Distrikt Niendorf rd. 300 Mitglieder aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten.
Unsere wichtigsten Aufgaben sind:
• Mitwirkung an der innerparteilichen Willensbildung
• Politische Meinungsbildung im Stadtteil
• Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger
• Mitbestimmung bei der Auf- und Bestellung von Kandidatinnen und Kandidaten für Wahlen
• Organisation und Durchführung von Wahlkämpfen im Stadtteil
Der Stadtteil (Quelle: Wikipedia)
Niendorf ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg, gehört zum Bezirk Eimsbüttel und liegt zwischen Schnelsen, Lokstedt und dem Flughafen in Fuhlsbüttel. Niendorf hat sich vom schleswig-holsteinischen Dorf zum städtischen Wohnquartier entwickelt. Der Stadtwald Niendorfer Gehege zieht auch Besucher aus anderen Teilen Hamburgs an.
Geschichte
Das Ortsgebiet war spätestens seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Zwei große Siedlungsplätze bestanden von der Mittel- bis zur Jungsteinzeit im Norden in der Nähe der Moorgebiete. Alte Flurkarten verzeichnen auch bronzezeitliche Grabhügel; diese sind nicht erhalten geblieben. Sofern sie nicht der Landwirtschaft oder Neubauvorhaben im Wege standen, wurden sie spätestens bei der Flughafenerweiterung eingeebnet. In der Eisenzeit verlagerte sich die Siedlung nach Süden. Auf dem alten Friedhof fanden sich Topfscherben, Eisenschlacken und ein Mahlstein. Ein Flurstück nordöstlich davon hieß noch im 18. Jahrhundert „Ohl Dörp“. Als die hier gelegene Siedlung im 14. Jahrhundert unterging, entstand Niendorf (das „neue Dorf“) am Tibarg, dem heutigen Stadtteilzentrum.
Das älteste schriftliche Dokument über das Niendorfer Gebiet stammt von 1184 und erwähnt den Kollauer Hof, ein Gehöft am Zusammenfluss von Kollau und Tarpenbek, als Eigentum des Bremer Erzbischofs Siegfried. Niendorf selbst wurde 1343 erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr schenkte Bürger Hinrich Halstenbeke sein Eigentum im besagten Dorf dem Hamburger Domkapitel. Der Ort war Teil des Kirchspiels Eppendorf. 1347 verzeichnet das Register des Eppendorfer Pfarramtes in Niendorf sechs steuerpflichtige Bauernstellen. Die weltliche Obrigkeit der Niendorfer war eine Seitenlinie des Hauses Schauenburg, Herren der Grafschaft Holstein-Pinneberg. Ab 1640 war es Teil der Pinneberger Waldvogtei in der Herrschaft Pinneberg und stand unter der Oberhoheit Dänemarks.
Am Ende des 18. Jahrhunderts gelangte der kleine Ort zu einer gewissen Bedeutung, als König Christian VII. die dänischen Grenzdörfer aus der Hamburgischen Kirchenorganisation herauslöste und 1768 in Niendorf ein neues Kirchspiel gründete. Zu diesem gehörten auch Hummelsbüttel, Lokstedt, Schnelsen, Eidelstedt, Stellingen und Langenfelde. 1770 wurde die Niendorfer Marktkirche geweiht, seit 1795 gab es zwei große Vieh- und Krammärkte. Neben der Landwirtschaft war die Gewinnung von Torf aus den großen Mooren auf der Niendorfer Gemarkung eine lukrative Einnahmequelle. Die Stecher verkauften den Torf nach Hamburg und Altona, wo die Bier-, Essig- und Branntweinbrenner große Mengen davon brauchten. Elf Nachbarorte beteiligten sich an dem Abbau und teilten die Moorflächen untereinander auf.
Im 19. Jahrhundert begann der Wandel vom Bauerndorf zum städtischen Vorort. Zunächst diente Niendorf den Hamburgern nur als Ausflugsziel. Die “Topographie des Herzogtums Holstein“ aus dem Jahr 1841 beschreibt den Ort als „großes, ansehnliches Dorf mit mehreren zum Aufenthalte für Städter eingerichteten Gebäuden“. Für die Ausflüge in das dänische Niendorf musste weiterhin die Landesgrenze passiert werden. Als die Schleswig-Holsteiner 1848 vergeblich versuchten, sich gegen die dänische Herrschaft zu erheben, nahmen auch die Niendorfer Bauern an dem Aufstand teil. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 wurde Niendorf 1867 preußisch, gehörte zum Kreis Pinneberg im Regierungsbezirk Schleswig.
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Villen und Bürgerhäuser, als wohlhabende Hamburger Niendorf zunächst als Sommersitz und später als Wohnort für sich entdeckten. Seit 1907 fuhr auch die Straßenbahn aus Hamburg nach Niendorf. Sie blieb bis 1978 in Betrieb und wurde durch Busse sowie – wenn auch einige Jahre später – die Verlängerung der U-Bahnlinie U2 ersetzt.
1927 wurde Niendorf durch das “Unterelbegesetz” mit den Nachbargemeinden Lokstedt und Schnelsen zur preußischen Landgemeinde Groß-Lokstedt vereinigt, um sich vor einer Eingemeindung in die Stadt Altona (Groß-Altona-Gesetz) zu schützen. In den folgenden Jahren beschleunigte sich die Entwicklung zur städtischen Siedlung. Die Einwohnerzahl nahm von 2.750 im Jahr 1921 auf 7.940 im Jahr 1939 zu[3]. 1930/32 wurde die Tarpenbek, ab 1934 die Kollau reguliert. Infolgedessen sank der Grundwasserspiegel um mehrere Meter ab und vorher unpassierbare Wiesen konnten als Bauland ausgewiesen werden. Die ersten zusammenhängenden Wohnblocks entstanden. Die Großgemeinde hatte bis zum 26. Januar 1937 Bestand. An diesem Tag wurde sie durch das Groß-Hamburg-Gesetz aus dem preußischen Kreis Pinneberg ausgegliedert und der Hansestadt zugeteilt. Bei dem verheerenden Bombenangriff auf Hamburg starben in Niendorf elf Menschen und 89 Gebäude fielen den Flammen zum Opfer, darunter fast alle strohgedeckten Häuser in der Ortsmitte. Weitere 13 Menschenleben kostete der Folgeangriff in der Nacht vom 3. auf den 4. August 1943.
In der Nachkriegszeit verbreiterte sich die Siedlungsfläche abermals. Zum einen holzten die Einwohner Teile des Niendorfer Geheges ab, weil sie Brennholz benötigten, wodurch die bereits 1948 die Hamburgische Baumschutzverordnung eingeführt wurde. Die Flächen wurden anschließend bebaut. Zum anderen beschloss der Hamburger Senat 1946, den 300 ha großen Niendorfer Anteil am Ohmoor abzutorfen und zu kultivieren. Pläne hierzu gab es bereits in den 1930er Jahren, sie scheiterten aber an ungeklärten Eigentumsverhältnissen. In den 1980er Jahren entstand auf dem Gelände des ehemaligen Ohmoors die Siedlung Niendorf-Nord.